Ein Blick in die Zukunft des Humboldtstroms vor der Küste Perus

Ein Blick in die Zukunft des Humboldtstroms vor der Küste Perus
Forschende in Kiel entwickeln gemeinsam mit ihren Projektpartnern in Lima Narrative für die Anpassung der Küstenfischerei am Humboldt-Strom vor Peru


In zwei parallelen Workshops in Kiel und Lima haben am 23. November 2023 Forschende aus Deutschland und Peru gemeinsam einen Blick in die Zukunft des Humboldtstroms-Systems geworfen. Ziel war es, verschiedene Narrative zu entwickeln, an dem sich das Projekt Humboldt-Tipping in den kommenden zwei Jahren orientieren wird. Das vom BMBF geförderte und von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) geleitete Projekt Humboldt-Tipping “Alternative futures of the Northern Humboldt Current upwelling system under Shared Socioeconomic Pathways” ist kürzlich in seine zweite Phase gestartet.
 

Gemeinsam mit Stakeholdern wie der Küsten- und Industriefischerei oder Naturschutzverbänden wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kiel, Hamburg, und Bremen Anpassungsoptionen an den Klimawandel für eines der produktivsten Küstenökosysteme der Welt identifizieren und mit politischen Entscheidungsträgern umsetzen. Humboldt-Tipping verfolgt dabei drei Hauptziele, die Bewertung von Zukunftsszenarien auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen, die Untersuchung von Anpassungs- und Transformationsoptionen und die aktive Kommunikation und Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse mit den Akteuren vor Ort.
 
In dem ersten Workshop der zweiten Phase wurden, basierend auf den Ergebnissen von vier Jahren Forschung und unter der Annahme möglicher zukünftiger sozialer wie ökonomischer Entwicklungen so genannte Narrative entwickelt. Diese Narrative zeigen verschiedene Szenarien des Humboldtstrom-Systems bis 2050 mit besonderem Fokus auf verschiedene Küstenfischereien (z.B. Sardelle), der Industriefischerei sowie der Aquakultur von Garnelen, Jakobsmuscheln und Meeresalgen. Das Wissen über vielfältige Entwicklungsoptionen ermöglicht es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Stakeholdern rechtzeitig Managementmaßnahmen zu entwickeln, um so einen Beitrag zur Ernährungssicherheit (SDG 2) für die Region und weite Teile der Weltbevölkerung zu leisten und die Förderung einer nachhaltigen Fischerei (SDG 14) zu unterstützen. Nach dem Auftakt in Lima und Kiel folgen weitere Workshops unter anderem mit Fischerinnen und Fischern in Sechura, der Hauptstadt der Provinz Sechura in der Region Piura im Nordwesten Perus.