Die Falle hinter dem Management der peruanischen Anchoveta-Fischerei

Eine neue Studie von Mitgliedern des Humboldt Tipping-Projekts zeigt, dass Perus Bemühungen zur Regulierung der Anchoveta-Fischerei unbeabsichtigt daran scheitern, das Ziel einer nachhaltigeren Fischerei und der Eindämmung der Überfischung zu erreichen. Seit den 1990er-Jahren hat die Regierung Gesetze eingeführt, um das Wachstum des Anchoveta-Sektors nachhaltiger zu gestalten. Doch statt das Problem zu lösen, haben diese Maßnahmen vor allem große Industriebetriebe und einige Kleinfischer gestärkt, die sich schnell an die Marktanforderungen angepasst haben – während traditionelle Fischer zurückgelassen wurden.
Die Forschung zeigt, wie sich informelle und illegale Aktivitäten eng mit formellen Praktiken verflochten haben und sogenannte sozial-ökologische Fallen entstanden sind. In solchen Fallen verstärken sich soziale Ungleichheiten und ökologische Schäden – in diesem Fall die Abnahme der Anchoveta-Biomasse – gegenseitig, wodurch es immer schwieriger wird, das System zu verändern. Mächtige Gruppen profitieren von den verschwommenen Grenzen zwischen legalem und illegalem Handeln und finden Wege, restriktive Regelungen wie Fangquoten und Schiffslizenzen zu umgehen – obwohl diese eigentlich die Überfischung verhindern sollten.
Wie kann man solche sozial-ökologischen Fallen vermeiden? Die Studie schlägt zwei grundlegende Veränderungen vor: Erstens müssen alle Fischereigruppen – nicht nur die einflussreichsten – wirklich in Entscheidungsprozesse zur Nutzung der Meeresressourcen eingebunden werden. Zweitens müssen Regeln konsequent in allen Bereichen durchgesetzt werden, um die Ressourcen zu schützen – selbst wenn das das wirtschaftliche Wachstum verlangsamen sollte.
Wenn du mehr über sozial-ökologische Fallen, ihre Entstehung und ihren Einfluss auf die peruanische Anchoveta-Fischerei erfahren möchtest, findest du hier den vollständigen Artikel: https://authors.elsevier.com/sd/article/S0308-597X(25)00072-7