Aktuelles

Neuer Bericht! Sozioökonomische Auswirkungen der Red Tide und Anpassungsstrategien in Peru

Workshops zur Thematik der schädlichen Algenblüte in den Küstengemeinden Perus

Der Bericht stellt die Ergebnisse dieser partizipativen Forschung vor und nennt die wichtigsten Auswirkungen, Anpassungsstrategien und Empfehlungen zur Verbesserung des Managements von HABs in Peru. Lese den spanischen Bericht hier:

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Neuer Artikel! Unser blauer Planet: Die Verbindung zwischen Mensch und Ozean (englisch)

© Frontiers for Young Minds

Sozial-ökologische Netzwerkanalyse: ein komplexes Thema in ein spannendes und unterhaltsames Abenteuer für junge Leser:innen (8-15 Jahre) verwandelt.

Das Journal richtet sich jedoch nicht nur an junge Leser:innen: Die eingereichten Beiträge werden auch von Kindern begutachtet, die von wissenschaftlichen Mentor:innen angeleitet werden. Auf diese Weise werden neugierige Kinder in die Welt der Wissenschaft eingeführt und komplexe wissenschaftliche Konzepte für die nächste Generation von Menschen und Wissenschaftler:innen zugänglich gemacht, wodurch das Verantwortungsbewusstsein für unseren Planeten gefördert wird.

Also, schnapp dir deinen virtuellen Schnorchel und tauche ein in die Welt der sozial-ökologischen Netzwerke!

Kriegl M, Kochalski S, Straka TM, Gorris P, Schlüter A and Kluger LC (2024) Our Blue Planet: Connecting Humans and the Ocean. Front. Young Minds. 12:1076771. doi: 10.3389/frym.2023.1076771 (englisch)

Wissenschaftler:in für marine biogeochemische Modellierung und Klimamodellierung

Ein Blick in die Zukunft des Humboldtstroms vor der Küste Perus

Forschende in Kiel entwickeln gemeinsam mit ihren Projektpartnern in Lima Narrative für die Anpassung der Küstenfischerei am Humboldt-Strom vor Peru


Gemeinsam mit Stakeholdern wie der Küsten- und Industriefischerei oder Naturschutzverbänden wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kiel, Hamburg, und Bremen Anpassungsoptionen an den Klimawandel für eines der produktivsten Küstenökosysteme der Welt identifizieren und mit politischen Entscheidungsträgern umsetzen. Humboldt-Tipping verfolgt dabei drei Hauptziele, die Bewertung von Zukunftsszenarien auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen, die Untersuchung von Anpassungs- und Transformationsoptionen und die aktive Kommunikation und Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse mit den Akteuren vor Ort.
 
In dem ersten Workshop der zweiten Phase wurden, basierend auf den Ergebnissen von vier Jahren Forschung und unter der Annahme möglicher zukünftiger sozialer wie ökonomischer Entwicklungen so genannte Narrative entwickelt. Diese Narrative zeigen verschiedene Szenarien des Humboldtstrom-Systems bis 2050 mit besonderem Fokus auf verschiedene Küstenfischereien (z.B. Sardelle), der Industriefischerei sowie der Aquakultur von Garnelen, Jakobsmuscheln und Meeresalgen. Das Wissen über vielfältige Entwicklungsoptionen ermöglicht es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Stakeholdern rechtzeitig Managementmaßnahmen zu entwickeln, um so einen Beitrag zur Ernährungssicherheit (SDG 2) für die Region und weite Teile der Weltbevölkerung zu leisten und die Förderung einer nachhaltigen Fischerei (SDG 14) zu unterstützen. Nach dem Auftakt in Lima und Kiel folgen weitere Workshops unter anderem mit Fischerinnen und Fischern in Sechura, der Hauptstadt der Provinz Sechura in der Region Piura im Nordwesten Perus.

Anpassen oder Untergehen

Klimawandel verändert Küstenfischerei und Gesellschaft in Peru

Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf eines der wichtigsten Fischgebiete der Welt. Im Humboldt-Auftriebsgebiet sind ökologische, soziale und wirtschaftliche Dynamiken so eng miteinander verknüpft wie in kaum einer anderen Region der Erde. Rund acht Prozent der weltweiten Fangmenge an Meeresressourcen stammen von den Küsten Perus. Rund 80 Prozent des Gesamtfangs werden als Fischmehl und Fischöl als Hauptbestandteil von Aquakulturfutter exportiert, zum Beispiel nach China und Norwegen.

Schwindende Fischbestände haben lokale und globale Auswirkungen

"Insbesondere die Folgen für die globale Fischereiwirtschaft sind ohne Anpassungsstrategien, die von den lokalen Nutzergruppen mitentwickelt und mitgetragen werden, nur schwer zu bewältigen", sagt Professorin Marie-Catherine Riekhof, Direktorin des Zentrums für Ocean and Society des Kieler Forschungsschwerpunkts Meereswissenschaften (KMS) an der Universität Kiel und Koordinatorin des Projekts Humboldt-Tipping, das ausdrücklich einen ganzheitlichen und transdisziplinären Ansatz verfolgt. Gemeinsam mit peruanischen wissenschaftlichen Partnern haben Forschende aus Hamburg, Bremen und Kiel ein Netzwerk aus Fischern, Verbänden, Kommunen und Nutzergruppen aus Aquakultur und Tourismus aufgebaut und mit ihnen vor Ort Methoden entwickelt, um sich an die veränderten Bedingungen anpassen zu können. Ausgangspunkt für die Arbeiten war die Analyse möglicher Auswirkungen einer Veränderung des Stickstoffkreislaufs im Humboldt-Auftriebsgebiet. Anorganischer Stickstoff ist ein wichtiger Nährstoff, der das Wachstum des Phytoplanktons in vielen marinen Ökosystemen begrenzt.

"Unsere Modellanalysen zeigen jedoch, dass Veränderungen im Plankton weit weniger Einfluss auf die Produktivität der Fischbestände haben als erwartet. Vielmehr deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Überleben der Nachkommen und Veränderungen im Lebensraum selbst einen großen Einfluss auf die Bestandsschwankungen haben", sagt Dr. Mariana Hill vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die sich im Rahmen des Humboldt-Tipping-Projekts mit möglichen biogeochemischen Kipp-Punkten beschäftigt hat.

Ferner wurden auch Ökosystemmodelle erstellt und Klimaprojektionen analysiert, um Vorhersagen über Kipppunkte und künftige Klimabedingungen zu treffen. Die Prognosen zeigen einen möglichen Zusammenbruch oder Rückgang einiger wichtiger Arten wie der Sardelle, aber auch stetige Veränderungen, wie die oberflächennahe Erwärmung im Humboldt-Auftriebsgebiet.

Keine Anzeichen für abrupte Lebensraumumkippungen - Anpassung noch möglich

"Wir sehen derzeit keine Anzeichen für Kipppunkte des gesamten Ökosystems", sagt Dr. Giovanni Romagnoni vom Zentrum für Ocean and Society des Kieler Forschungsschwerpunktes (KMS) an der CAU. "Der eher allmähliche Rückgang der Artenvielfalt zur gleichen Zeit deutet darauf hin, dass neue Arten die Nischen derjenigen besetzen können, für die wir aufgrund des Klimawandels einen Kollaps vorhersagen müssen, und so deren ökologische Rolle übernehmen", sagt der Meeresbiologe Romagnoni, der vor kurzem vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung an die Kieler Universität gewechselt ist.

Um die Auswirkungen verschiedener Managementoptionen für den Umgang mit Kipp-Punkten zu untersuchen, hat eines der Arbeitspakete in Humboldt-Tipping einen konzeptionellen Rahmen geschaffen, die so genannte "Window of Tipping Point Analysis (WTPA)". Mit diesem können die verschiedenen Akteure ihre Handlungsoptionen ausloten. "Gute institutionelle Rahmenbedingungen können eine entscheidende Rolle dabei spielen, negative Folgen abzumildern oder sogar in positive umzuwandeln. In der zweiten Phase von Humboldt-Tipping wollen wir diese Anpassungsstrategien an die veränderten Umweltbedingungen konkretisieren", sagt Projektkoordinator Riekhof.

Virtuelle Ausstellung und Bildungsplattform präsentiert vier Jahre Forschung an der peruanischen Küste

Die Ergebnisse des Projekts werden in einer virtuellen Ausstellung präsentiert, die von Dr. Frederike Tirre vom Center for Ocean and Society des Forschungsschwerpunkts Kiel Marine Science (KMS) an der Universität Kiel entwickelt wurde. Tirre, die in der ersten Phase des Humboldt-Tipping-Projekts für die forschungsbasierte Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation zuständig war, erklärt: "Die Besucherinnen und Besucher können das Leben im und am Humboldtstrom und die verschiedenen Lebensräume im Ozean in einem 3-D-Modell erkunden und spielerisch in die verschiedenen Themen eintauchen. Die Ausstellung soll ein Gefühl für die Komplexität dieses bedeutenden Systems vermitteln und zeigt, wie eng auch wir in Deutschland und Europa mit dem Auftriebsgebiet des Humboldtstroms vor der Küste Perus verbunden sind."

Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick über das Gebiet und seine globale Bedeutung zu verschaffen. Wer mehr erfahren möchte, findet im Bereich der Informationspakete weiteres Material zu den Ausstellungsthemen wie Fischerei, Nachhaltigkeit, Klimawandel und dem Humboldtstrom selbst. Wissenschaftliche Poster, Präsentationen, Berichte, Interviews und alle Kurzfilme, die während des Projekts entstanden sind, sind dort ebenfalls zu finden. Die virtuelle Ausstellung ist online und als Browserversion in Deutsch, Englisch und Spanisch frei zugänglich.

Link zur virtuellen Ausstellung:

https://virtex.humboldt-tipping.org/de/ausstellung

Link zur Original-Pressemitteilung:

www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/162-humboldt-tipping-peru

Deutschland und Peru vereinen sich für das Humboldt-Tipping-Projekt:

Ein umfassender Rückblick auf die letzten vier Jahre und ein Ausblick auf die bevorstehende zweite Phase

Besucher werden dann die Möglichkeit haben, einen umfassenden Überblick über das Gebiet und seine Bedeutung auf globaler Ebene zu erlangen. Die virtuelle Ausstellung soll auch in der zweiten Projektphase eine wertvolle Quelle bieten, um mehr über diese wichtige Forschung zu erfahren. Gleichzeitig soll die Ausstellung weiterwachsen um die neuesten Erkenntnisse und zukünftigen Anpassungsstrategien basierend auf aktuellster Forschung, abbilden.

Erfolgreicher Stakeholder-Tag während des abschließenden Symposiums des Humboldt-Tipping-Projekts in Lima, Peru

Gesellschaft und Wissenschaft zusammenbringen

Begrüßt und in die Veranstaltung eingeführt wurden sie von Dr. Cornelia Andersohn, Vertreterin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Marie-Catherine Riekhof, Koordinatorin des Projekts Humboldt Tipping, Edward Barriga, Vertreter des peruanischen Projektpartners Instituto del Mar de Peru (IMARPE), Prof. Gerardo Damonte, peruanischer Projektpartner der Group for the Analysis of Development (Grade) und Armando Rosado vom Ministerio de Producción Peru. Prof. Gerardo Damonte moderierte die Veranstaltung.

Vormittags wurden relevante wissenschaftliche Ergebnisse in kompaktem Format präsentiert. Außerdem wurden Poster zu den verschiedenen Arbeitspaketen gezeigt und die fünf Kurzfilme, die im Laufe des Projekts entstanden sind, vorgestellt.

Der Nachmittag war ebenfalls dem Dialog und dem Austausch gewidmet: Mittels gezielter Workshops zu den Themen 1) Anpassungsstrategien in einer sich verändernden Welt: Wie Modelle uns helfen können, das Management zu verbessern, 2) Die Zukunft der industriellen Fischerei in Peru und 3) Governance der handwerklichen Fischerei wurde mit allen geladenen Gästen aus verschiedenen Branchen die Forschungsergebnisse, die Integration in die Praxis und die zukünftige Nutzung des gesammelten Know-hows der letzten vier Jahre lebhaft diskutiert.

Die Teilnehmer diskutierten über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, über Kipppunkte im Humboldt- Auftriebsgebiet, aktuelle Herausforderungen und mögliche Zukunftsszenarien. Als eine Schlussfolgerung für ein mögliches weiteres Vorgehen wurde der Bedarf an mehr Möglichkeiten zum Austausch in einem ähnlichen Rahmen wie dem HT-Stakeholder-Tag genannt.

Eine Besonderheit der Veranstaltung war, dass der gemeinsame Austausch trotz der großen Vielfalt an unterschiedlichen Akteuren, und entsprechend unterschiedlichen Interessen, in einer spürbar konstruktiven und wertschätzende Atmosphäre stattfand.

Abschlusskonferenz "Humboldt Tipping" in Lima, Peru

Rückblick und Blick in die Zukunft nach 4 Jahren Forschung im Humboldt-Auftriebssystem

Die ersten beiden Tage des Symposiums sind dem wissenschaftlichen Austausch über die Projektergebnisse gewidmet. Diese werden intern von den verschiedenen Arbeitspaketen vorgestellt. Gemeinsam mit den peruanischen Partnern von IMARPE und GRADE werden wir an den Zukunftsperspektiven arbeiten - Wie können wir die Forschung aus 4 Jahren Zusammenarbeit im Rahmen des Humboldt-Tipping-Projekts auch ohne weitere Finanzierung weiterführen? In welche Forschungslinien müssen wir weiter investieren? Was haben wir gelernt und was konnten wir bereits umsetzen? Welche Wissenslücken müssen wir in Zukunft noch schließen?

Der dritte Tag des Symposiums ist dem Austausch mit den Stakeholdern gewidmet. Hier werden relevante Ergebnisse in einem kürzeren Format präsentiert. Außerdem werden Poster zu den verschiedenen Arbeitspaketen gezeigt und die fünf Kurzfilme, die im Laufe des Projekts entstanden sind, vorgestellt.

Der Nachmittag ist ebenfalls dem Dialog und dem Austausch gewidmet, mit gezielten Workshops mit allen geladenen Gästen aus verschiedenen Branchen, um die Forschungsergebnisse, die Integration in die Praxis und die zukünftige Nutzung des gesammelten Know-hows der letzten vier Jahre zu diskutieren.

An diesem Tag werden Akteure aus der handwerklichen Fischerei und ihren Fischereiverbänden aus dem Norden und Süden des Landes, der industriellen Fischerei, Nichtregierungsorganisationen, der lokalen Politik, den Ministerien für Umwelt und Wirtschaft, Marikulturverbänden, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Nationalparks, Schulen und Bildungseinrichtungen sowie Universitäten und dem Tourismussektor zusammenkommen. Die Veranstaltung bringt Akteure aus dem ganzen Land und mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammen und soll u.a. den Dialog und das Verständnis untereinander und füreinander fördern.

Die Ergebnisse aus den gezielten Workshops sollen in die Forschung einfließen und schließlich in Form von Policy Briefs einen gesellschaftspolitischen Beitrag leisten können. Die Abschlusskonferenz ist somit zwar die Vorbereitung auf einen Projektabschluss, gleichzeitig aber auch ein Blick in die Zukunft und ein wichtiger Schritt in Richtung Verständnis eines global so bedeutsamen Systems wie des Humboldt-Auftriebsgebiets und seines nachhaltigen Managements.

Neue Forschungsarbeit über das peruanische Auftriebssystem in Biogeosciences veröffentlicht

Die Tiefe der gemischten Schicht ist für die jahreszeitliche Funktionsweise des Ökosystems im peruanischen Auftriebssystem wichtiger als der Auftrieb

Dieses "saisonale Paradoxon" wirft die folgenden Fragen auf: (1) Was sind die einzigartigen Merkmale des peruanischen Auftriebssystems im Vergleich zu anderen EBUS, die zu der phasenverschobenen Beziehung führen, und (2) wie beeinflusst das saisonale Paradoxon die Funktionsweise des Ökosystems? Anhand von Klimabeobachtungen für vier EBUS stellen die Autoren fest, dass das peruanische Auftriebssystem das einzige ist, das zeigt, dass intensiver Auftrieb mit tiefen Mischschichten zusammenfällt. Anschließend wenden sie ein gekoppeltes regionales biogeochemisches Ozeanzirkulationsmodell (CROCO-BioEBUS) an, um zu bewerten, wie das Zusammenspiel zwischen Mischschichten und Auftrieb die Saisonalität des Oberflächenchlorophylls im peruanischen Auftriebssystem reguliert. Das Modell des Autors reproduziert das "saisonale Paradoxon" innerhalb von 200 km vor der peruanischen Küste. Sie bestätigen frühere Erkenntnisse über den Hauptbeitrag der Mischschichttiefe zur Saisonalität des Chlorophylls im Vergleich zum Auftrieb. Tiefe Mischschichten im australischen Winter verursachen eine vertikale Verdünnung des Phytoplanktons und eine starke Lichtlimitierung, was sich auf das Wachstum auswirkt. Die Auswirkung der Advektion ist zwar zweitrangig, stimmt aber mit früheren Ergebnissen für das peruanische System und andere EBUS überein, wobei ein verstärkter Offshore-Export dem Aufbau von Biomasse an der Küste entgegenwirkt. Darüber hinaus stellen die Autoren fest, dass die relativ kälteren Temperaturen des aufgewirbelten Wassers die Phytoplanktonproduktivität leicht dämpfen und den Aufbau der Phytoplanktonbiomasse weiter verlangsamen. Diese Auswirkungen der Kombination aus tiefen Mischschichten und Auftrieb ziehen sich durch das gesamte Ökosystem, von der Primärproduktion bis hin zur Export- und Exporteffizienz. Die Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle des Zusammenspiels zwischen der Tiefe der Mischschichten und dem Auftrieb und legen nahe, dass das Oberflächenchlorophyll als Reaktion auf die Vergrößerung der Mischschichten im Zuge des Klimawandels zunehmen und das saisonale Paradoxon abgeschwächt werden könnte.

Originalveröffentlichung open access: 

Xue, Tianfei , Frenger, Ivy , Prowe, A. E. Friederike , Jose, Yonss Saranga und Oschlies, Andreas (2022) Mixed layer depth dominates over upwelling in regulating the seasonality of ecosystem functioning in the Peruvian Upwelling System. Open Access Biogeosciences (BG), 19 . pp. 455-475.

DOI 10.5194/bg-19-455-2022.

Der Artikel ist unter folgendem Link zugänglich: 

https://bg.copernicus.org/articles/19/455/2022/

Neues Buchkapitel über "Anpassungen an Klimaschwankungen in Fischerei und Aquakultur (...)" veröffentlicht

Anpassungen an Klimaschwankungen in sozial-ökologischen Systemen der Fischerei und Aquakultur im Ökosystem des nördlichen Humboldtstroms: Herausforderungen und Lösungen

Das Buchkapitel konzentriert sich auf drei sozial-ökologische Meeressysteme, um Schwachstellen und Hebelpunkte für Anpassung und Widerstandsfähigkeit zu ermitteln. Die Ergebnisse waren, dass (1) der peruanische handwerkliche Fischerei- und Aquakultursektor dringend einen institutionellen Rahmen für die Anpassung an künftige Umweltveränderungen benötigt; (2) Bottom-up-Anpassungsstrategien institutionelle Unterstützung erfordern, die auf sozio-ökologische Besonderheiten zugeschnitten ist; und (3) zusätzliche Forschung zu sozio-ökologischen Kipp-Punkten und deren Auswirkungen auf die Interaktionen zwischen Mensch und Natur sowie auf die gesellschaftlichen Folgen notwendig ist. Diese Erkenntnisse könnten für andere Systeme, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, von Nutzen sein.

Originalveröffentlichung: 

Romagnoni G., Kluger L., Tam J., Wolff M. 2022. Anpassungen an Klimaschwankungen in sozial-ökologischen Systemen der Fischerei und Aquakultur im Ökosystem des nördlichen Humboldtstroms: Herausforderungen und Lösungen. In: Human-nature interactions. Erforschung der Werte der Natur in verschiedenen Landschaften. Misiune I., Depellegrin D., Egarter Vigl L. (Eds). Springer Nature. Offener Zugang.

DOI:10.1007/978-3-031-01980-7_30

Lizenz: CC BY 4.0

In Buch: Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur (S.389-403)

Projekt: Humboldt-Kipppunkte

Das gesamte Buch ist frei zugänglich und das oben genannte Kapitel ist über den folgenden Link zugänglich: 

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-031-01980-7_30

Neuer Kurzfilm über die Küstenfischerei in Peru

Wie Mensch und Ozean miteinander verbunden sind

Doch der Klimawandel, instabile Umweltbedingungen und eine steigende Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten setzen dieses System unter Druck. Wissenschaftler warnen, dass der Ozean vor der peruanischen Küste in Zukunft seinen Fischreichtum und seine Vielfalt verlieren könnte, so dass wichtige Ressourcen für unsere Gesellschaft fehlen. Somit könnten die Netze der Fischer leer bleiben, und Ceviche, das peruanische Nationalgericht, würde dann ganz anders aussehen.

Sie finden den Film unter folgendem link auf unserem Youtube-Kanal in einer spanischen, englischen und deutschen Version:

https://youtu.be/d8ohc8T9efg

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Frederike Tirre

Center for Ocean and Society

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Neufeldtstraße 10
24118 Kiel
Deutschland

ftirre@uv.uni-kiel.de

Eine erfolgreiche Feldkampagne in Peru!

Zusammen mit Sara Doolittle Llanos, María Garteizgogeascoa, Isabel Gonzáles und Prof. Gerardo Damonte vom WP7 hat das Team lokale Interessengruppen angesprochen, die in den Buchten von Sechura und Independencia an verschiedenen Arten von Fischerei beteiligt sind, und sozial-ökologische Zeitplan-Workshops durchgeführt. Diese Workshops verfolgten einen doppelten Zweck: Berichte von handwerklichen Fischern über die einschneidendsten und umwälzendsten Ereignisse in den Buchten während der letzten Jahrzehnte sind von grundlegender Bedeutung, um die Daten zu interpretieren, mit denen die Modellierer derzeit arbeiten, und um zu helfen, verbleibende Unsicherheiten zu kontextualisieren sowie relevante Fragen für künftige Forschung aufzuzeigen. Darüber hinaus ist diese Art von Workshop von zentraler Bedeutung für die Ziele des Humboldt Tipping-Projekts, nämlich den Wissensaustausch zwischen Wissenschaftlern und anderen beteiligten Interessengruppen. Nach der Analyse aller Informationen werden diese in einem bevorzugten Format an die Interessengruppen zurückgegeben und tragen zur Ausarbeitung eines politischen Briefs für Entscheidungsträger bei.

Zum Abschluss der Feldforschungsphase reiste das Team zur IMARPE-Zentrale in Lima, um einen Überblick über die vorläufigen Ergebnisse des Humboldt-Tipping-Projekts sowie den aktuellen Stand der WP5- und WP6-Modelle zu geben und die Mitglieder von IMARPE persönlich zum Abschlusssymposium unseres Projekts einzuladen, das vom 26. bis 28. September in Lima stattfindet. Mehr Informationen dazu demnächst...

Aufruf zur Einreichung von Abstracts für das internationale Symposium "Kleine pelagische Fische: Neue Grenzen der Wissenschaft für nachhaltiges Management"

Am 22. Mai 2022 endet die Frist für die frühzeitige Anmeldung, die Einreichung von Abstracts und die Beantragung finanzieller Unterstützung für das internationale Symposium "Kleine pelagische Fische: New Frontiers in Science for Sustainable Management", das vom 7. bis 11. November 2022 in Lissabon, Portugal, stattfinden wird.

In den letzten vier Jahrzehnten haben sich koordinierte, globale Forschungsanstrengungen (siehe Registerkarte "Geschichte der globalen Zusammenarbeit bei SPF") mit diesen und anderen Themen befasst, die wichtige vergleichende Analysen hervorgebracht und wichtige Lücken in unserem Wissen aufgezeigt haben. So haben globale Analysen beispielsweise Schwankungen in der Produktivität von SPF-Populationen aufgezeigt, die mit Klimaschwankungen auf verschiedenen (saisonalen bis mehrdekadischen) Skalen zusammenhängen und dramatische Folgen für ökologische und menschliche Gemeinschaften haben. Der Austausch von Informationen und Ideen, die sich aus dem Vergleich von Populationen auf der ganzen Welt ergeben, kann besonders aufschlussreich sein, wenn wir versuchen, die Managementstrategien zu verbessern.

Beim Verständnis der Triebkräfte und der Dynamik von SPF in Ökosystemen auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen werden weiterhin beträchtliche wissenschaftliche Fortschritte erzielt. Die Integration numerischer Modelle mit ständig wachsenden Daten aus Überwachungsmaßnahmen und Bestandsabschätzungen hat eine umfassendere Betrachtung von Hypothesen zur Beschreibung der Variabilität von SPF-Populationen ermöglicht. Darüber hinaus kann die rasche Entwicklung neuer Methoden wie eDNA, maschinelles Lernen und Genomanalyse zur Ermittlung der Populationsstruktur neue Erkenntnisse zu seit langem bestehenden Fragen liefern. Die Anwendung verschiedener regionaler Managementstrategien und -ansätze zur Untersuchung gekoppelter sozial-ökologischer Systeme in Zusammenarbeit mit der Industrie und anderen Interessengruppen ist reif für vergleichende Forschung.

Das internationale Symposium zum Thema "Kleine pelagische Fische: New Frontiers in Science for Sustainable Management" (Neue Grenzen der Wissenschaft für ein nachhaltiges Management) wird den neuesten Stand der Forschung zu diesen und anderen Themen im Zusammenhang mit der Ökologie und dem nachhaltigen Management von SPF beleuchten. Das Symposium ergänzt die von der gemeinsamen ICES/PICES-Arbeitsgruppe für kleine pelagische Fische durchgeführten Forschungsarbeiten und steht im Einklang mit den Zielen der UN-Dekade "Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung", insbesondere der "Förderung der wissenschaftlichen Forschung für einen nachhaltig bewirtschafteten Ozean, der die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellt."

Am 22. Mai 2022 endet die Frist für die frühzeitige Anmeldung, die Einreichung von Abstracts und die Beantragung finanzieller Unterstützung für das internationale Symposium "Kleine pelagische Fische: New Frontiers in Science for Sustainable Management", das vom 7. bis 11. November 2022 in Lissabon, Portugal, stattfinden wird. Das Treffen soll wie geplant in Präsenz stattfinden.

Weitere Informationen zur Konferenz und zum Programm (Sessiosn und Workshops) finden Sie hier:

https://meetings.pices.int/meetings/international/2022/pelagic/program

Wie wichtig sind soziale Netzwerke in Zeiten von Umweltkrisen?

Soziale Netzwerke Artwork by SebastianKemeler.com

Neue Veröffentlichung von Michael Kriegl et al. im Social Science Open Access Repository (SSOAR)

Wir geben Einblicke in zwei Beispiele laufender Forschungsarbeiten, welche die Rolle sozialer Netzwerke bei der Bewältigung von Naturkatastrophen in Peru und Bangladesch untersuchen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Anzahl und die Vielfalt der Verbindungen für die Krisenbewältigung entscheidend sind. Dies macht deutlich, dass die Art und Weise, wie soziale Netzwerke die individuellen und gemeinschaftlichen Reaktionen auf Umweltauswirkungen beeinflussen, weiter erforscht werden muss.

Originalpublikation:

Kriegl, M., Kluger, L. C., Holzkämper, E., Nagel, B., Kochalski, S., & Gorris, P. (2021). Wie wichtig sind soziale Netzwerke in Zeiten von Umweltkrisen? easy social sciences, 66, 57-67. https://doi.org/10.15464/easy.2021.007

Die Publikation finden sie hier:

https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/76119

Neuer Kurzfilm über den Stickstoffkreislauf und mögliche Kipppunkte im Humboldtstrom

Neuester Projektclip jetzt auf Youtube verfügbar

Einige Mikroben, so genannte Stickstofffixierer, können auf im Meerwasser gelöstes Stickstoffgas zugreifen und es in eine Form umwandeln, die andere Phytoplanktonarten nutzen können. Dadurch kann ein Teil des verlorenen Stickstoffs in das Humboldt-Auftriebssystem zurückgeführt und der Stickstoffkreislauf möglicherweise im Gleichgewicht gehalten werden.

Wissenschaftler aus Deutschland und Peru arbeiten zusammen um zu verstehen, warum das Stickstoffdefizit nicht durch Stickstofffixierung aufgefüllt wird. Diese Ergebnisse werden genutzt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Stickstoffkreislauf und seine möglichen Folgen für die Produktivität des Humboldt-Auftriebssystems in der Zukunft vorherzusagen.

Sie finden den Film unter folgendem link auf unserem Youtube-Kanal in einer spanischen, englischen und deutschen Version:

https://www.youtube.com/watch?v=IDL2hTnuZH0

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Frederike Tirre

Center for Ocean and Society

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Neufeldtstraße 10
24118 Kiel
Deutschland

ftirre@uv.uni-kiel.de

Artenverschiebung aufgrund von Kipppunkt im Humboldt-Strom vor Peru

Erstautor Dr. Renato Salvatteci bei der Probennahme auf dem Forschungsschiff Meteor während einer Expedition vor Peru. © Martin Visbeck, GEOMAR

Das Meer vor der Westküste Südamerikas gehört heute zu den vitalsten und ertragreichsten Fischgründen der Erde. Rund acht Prozent der globalen Fangmenge an Meerestieren kommt aus den Gebieten vor den Küsten Perus, wo der oberflächennahe Humboldtstrom für eine hohe Nährstoffzufuhr und damit für ausreichend Nahrung für kommerziell genutzte Fischarten wie die Sardelle sorgt. Allein zehn Prozent der gesamten weltweiten Fangmenge an Sardellen kommt aus der Region. Ein Großteil davon wird zu Fischmehl und -öl verarbeitet und überwiegend in Aquakulturen in China und Norwegen verfüttert. Die Fangmengen für die Sardelle im Humboldt-Auftriebssystem sinken derzeit jedoch erheblich, während kleinere Schwarmfische wie die Grundel zunehmen. Die Ursachen für die Verschiebung der Arten sind bisher noch unklar und Gegenstand der aktuellen Studie.

Forschende des Instituts für Geowissenschaften an der Universität Kiel haben gemeinsam mit Kollegen des GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung sowie internationalen Partnern zum ersten Mal die Zusammenhänge zwischen Temperatur, Sauerstoffgehalt, Nährstoffversorgung und dem Vorkommen einzelner Fischarten mit Hilfe von paläo-ozeanographischen Daten aus dem Humboldtstrom-Gebiet untersucht. Dabei konzentrierten sich die Wissenschaftler auf die ältere Warmzeit vor rund 125.000 Jahren (Eem-Interglazial). Während dieser Zeit herrschten ähnliche Bedingungen wie sie Klimaprojektionen (z.B. der IPCC-Report) spätestens für das Ende des 21. Jahrhunderts vorhersagen: D.h. eine vergleichbare Primärproduktion, aber Wassertemperaturen um zwei Grad Celsius höher als heute und verstärkter Sauerstoffmangel in mittleren Wassertiefen.

Für ihre paläo-ozeanographischen Untersuchungen analysierten die Wissenschaftler an der Uni Kiel vor allem kleine Fischwirbel, die sie aus den Sedimentkernen isolieren konnten. Demnach dominierten in der älteren Warmzeit vor allem kleinere, grundelartige Fische in den Küstengewässern, während die Sardelle nur einen geringen Anteil ausmachte. Fische mit geringerer Körpergröße können sich besser an wärmere Temperaturen anpassen. Sie behalten ihre hohe Aktivität selbst in sauerstoffärmeren Gewässern dank ihrer größeren Kiemenoberfläche im Verhältnis zu ihrem Körpervolumen.

„Die Bedingungen dieser vergangenen Warmzeit, die wir aus unseren Proben rekonstruieren konnten, lassen sich durchaus mit der aktuellen Entwicklung vergleichen und in Zusammenhang mit den Zukunftsszenarien setzen,“ sagt Erstautor der Studie, Dr. Renato Salvatteci, der zurzeit im Center for Ocean and Society des Forschungsschwerpunktes Kiel Marine Science (KMS) an der Universität Kiel im BMBF geförderten Projekt Humboldt-Tipping forscht. „Es gibt demnach einen eindeutigen Regime-Shift hin zu kleineren Fischen, die sich in den warmen, sauerstoffärmeren Bedingungen wohlfühlen. Wir schließen aus unseren Ergebnissen, dass die Folgen des menschengemachten Klimawandels stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Bestände in der Region haben können als bisher angenommen,“ so Salvatteci weiter. Kleinere Fische sind schwieriger zu fangen und weniger schmackhaft. Die Auswirkungen auf die Region Peru, das Einkommen der lokalen Fischerei und den weltweiten Handel an Sardellen könnten demnach weitreichende Folgen haben – möglicherweise auch für die globale Ernährungssicherheit.

„Unsere Untersuchungen anhand der Sedimentkerne können uns ziemlich genau Auskunft geben über die Veränderungen und deren Dynamik in hochproduktiven Küstengewässern weltweit, die sich im Zuge unterschiedlicher Klimazustände und über verschiedene Zeitskalen hinweg vollzogen haben,“ erklärt Professor Ralph Schneider, Paläoklimaforscher am Institut für Geowissenschaften an der Universität Kiel und Co-Autor der Studie.

Aufgrund der zunehmenden Erwärmung im Humboldtstrom-Auftriebsgebiet steuert das Ökosystem nach Einschätzung der Forschenden auf einen Kipppunkt zu, ab dem sich die Sardelle zurückzieht und nicht weiter in den küstennahen Fanggründen dominiert. „Trotz einer flexiblen, nachhaltigen und anpassungsfähigen Management-Strategie, haben Biomasse und Anlandungen der Sardelle abgenommen, was darauf schließen lässt, dass wir dem ökologischen Kipppunkt näher sind als vermutet,“ resümiert der Erstautor Renato Salvatteci. Die Ergebnisse tragen dazu bei, besser einzuschätzen, inwiefern ein sich erwärmender Ozean ausreichend Nahrung für die Weltbevölkerung bereithalten kann und mit welchen Veränderungen die Menschheit für die Entwicklung von wichtigen Fischarten wie der Sardelle rechnen muss.

Die Studie wurde durch den Sonderforschungsbereich (SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“, ein Kooperationsprojekt der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gefördert. Weitere Unterstützung kam aus dem BMBF-Projekt Humboldt-Tipping, das im Center for Ocean and Society koordiniert wird sowie durch die Förderung der Emmy-Noether Nachwuchsforschergruppe ICONOX am GEOMAR. Erstautor Renato Salvatteci wurde darüber hinaus mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt.

Originalpublikation

Renato Salvatteci, Ralph R. Schneider, Eric Galbraith, David Field, Thomas Blanz, Thorsten Bauersachs, Xavier Crosta, Philippe Martinez, Vincent Echevin, Florian Scholz, Arnaud Bertrand, “Smaller fish species in a warm and oxygen-poor Humboldt Current System”.

https://doi.org/10.1126/science.abj0270

 

Links

https://humboldt-tipping.org/en

https://www.sfb754.de/home

https://www.geomar.de/forschen/fb2/fb2-mg/iconox

https://oceanandsociety.org/de/teammitglieder/dr-renato-salvatteci

Vortrag von Dr. Renato Salvatteci auf der Konferenz zur Nachhaltigkeit der Meere - SNP

Zukünftige Fischereiproduktivität im Humboldtstrom: Eine paläo-ozeanographische Perspektive

Neue Veröffentlichung online: Auswirkungen der Zooplankton-Mortalität auf die Plankton-Gemeinschaft des nördlichen Humboldt-Stromsystems

Interaktionen der Planktongemeinschaft im nördlichen Humboldtauftriebsgebiet.

Sensitivität eines regionalen biogeochemischen Modells

Wir verwendeten eine Computersimulation oder ein "Modell" des östlichen tropischen Südpazifiks, um solche Effekte zu verstehen. In unseren Modellen veränderten wir die Sterblichkeit von Zooplankton, mikroskopisch kleinen Organismen im Wasser, um die Fischprädation vor der Küste Perus zu imitieren. Das ist möglich, weil sich kleine pelagische Fische, wie Anchovis und Sardinen, von diesem Plankton ernähren. Wenn es viele Fische gibt, kann man erwarten, dass die Abundanz ihrer Beute, zum Beispiel großes Zooplankton, gering ist und umgekehrt. Dies kann einen Top-Down-Effekt auf ihre Nahrungsnetze haben, also auf kleineres Zooplankton und Phytoplankton.

Der Top-Räuber in unserem Modell war großes Zooplankton, das die Hauptbeute der Sardellen ist. Wenn wir in unseren Modellen eine niedrige Fischprädation simulierten (niedrige Sterblichkeit von Zooplankton und daher eine hohe Abundanz von großem Zooplankton), hatte dies einen großen Effekt auf das Nahrungsnetz. Das bedeutet, dass, wenn es weniger Fische gibt, großes Zooplankton gedeihen kann. Da es mehr größeres Zooplankton gibt, nimmt ihre Beute, das kleine Zooplankton und Phytoplankton, ab, da mehr von ihnen gefressen wird. Als das gegenteilige Szenario simuliert wurde, also mehr Fische vorhanden und daher weniger großes Zooplankton, war die Reaktion umgekehrt, aber schwächer. Während mehr großes Zooplankton gefressen wurde, nahm das kleinere Plankton zu.

Unsere Studie gibt einen ersten Einblick, wie Fluktuationen von kleinen pelagischen Fischen die Planktongemeinschaft des NHCS beeinflussen könnten. Unser Ansatz, die Zooplankton-Mortalität zu verändern, ermöglicht es uns, die Reaktion des Systems zu verstehen, ohne ein Fischmodell einbeziehen zu müssen. Dies reduziert die Komplexität und die Unsicherheiten im Modell.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Mariana Hill- Cruz

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Düsternbrooker Weg 20
24105 Kiel
Deutschland

mhill-cruz@geomar.de
Tel. +49 431 600-4270

Originalveröffentlichung:

Auswirkungen der Zooplankton-Mortalität auf die Plankton-Gemeinschaft des nördlichen Humboldt-Stromsystems: Sensitivität eines regionalen biogeochemischen Modells

Mariana Hill Cruz1, Iris Kriest1, Yonss Saranga José1, Rainer Kiko2, Helena Hauss1,3, und Andreas Oschlies1,3

https://bg.copernicus.org/articles/18/2891/2021/

Virtuelle Konferenz - ein gelungenes Experiment

Mehr als die Hälfte der Konferenzteilnehmer aus Peru und Deutschland lächeln für das virtuelle Gruppenbild

Obwohl die Vorbereitung auf ein virtuelles Format mit "echtem Konferenz-Feeling" eine Herausforderung für sich war, lief nach einigen Anlaufschwierigkeiten am ersten Tag, sich in der virtuellen Konferenzwelt zurechtzufinden, alles gut organisiert und reibungslos ab.

Das virtuelle Treffen mit täglich rund 50 Teilnehmern in der Woche vom 15. bis 19. Februar 2021 war ein Erfolg für das Projekt und wurde von der Mehrheit der deutschen und peruanischen Partner geschätzt. Gather wird daher für kommende Treffen und Workshops genutzt werden, um ein weiterhin produktives und kollaboratives drittes Jahr des Projekts zu gewährleisten.

Vielen Dank an alle Vortragenden, Zuhörenden, Fragenstellenden und Organisierenden, die diese Konferenz zu einer zielführenden und angenehmen Veranstaltung gemacht haben.

Hasta pronto!

Neuer Kurzfilm über Peruanische Fischerei und ihr wirtschaftliches Netzwerk

Neuester Projektclip jetzt auf Youtube verfügbar

Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen dieser ökonomischen Veränderungen, um das zukünftige Fischereimanagement und die globale Ernährungssicherheit zu verbessern.

Sie finden den Film unter folgendem link auf unserem Youtube-Kanal in einer spanischen, englischen und deutschen Version:

https://www.youtube.com/channel/UCNKpvVpJs3yjoQFVTyipwwg/videos

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Frederike Tirre

Center for Ocean and Society

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Neufeldtstraße 10
24118 Kiel
Deutschland

ftirre@uv.uni-kiel.de

Neue Wege für Projektmeetings und Kommunikation im Humboldt Tipping Projekt- eine virtuelle Konferenz in gathertown

Konferenzraum in gathertown, in dem sich die Teilnehmer bewegen und miteinander interagieren können

Interne Konferenz von Humboldt Tipping in virtuellen Format

Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen der Teilnehmer wird die Konferenz über eine ganze Woche mit zweistündigen Zeitfenstern pro Tag stattfinden.

Wir erwarten rund 40 Teilnehmer der peruanischen und deutschen Partner sowie des Projektträgers DLR und des Beirats während der Sitzungen. Neben dem spannenden Experiment, eine virtuelle Konferenz abzuhalten, freuen wir uns sehr darauf, alle "wiederzusehen" und zukünftige Kooperationen und weitere Abläufe zu planen!

Humboldt Tipping lädt zur Teilnahme an einer Umfrage über die Auswirkungen von COVID-19 in Küsten- und Meeresgebieten Perus ein

Forschung über die Auswirkungen von COVID-19 bei Akteuren in den Küsten- und Meeresgebieten in den Regionen Piura und Ica

Diese Instrumente werden eingesetzt, um die Auswirkungen der Pandemie auf Familieneinheiten, Gemeinschaften, die sich der Fischerei und dem Tourismus widmen, sowie auf Institutionen, die mit der Bewirtschaftung der Meeresressourcen verbunden sind, und auf die Ressourcen selbst zu untersuchen.

Die Forschungsarbeiten werden die aktuellen und langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Aktivitäten auf den Meeren und an den Küsten und ihre Nutzer untersuchen, mit dem Hauptziel, über Verwundbarkeiten und Bedürfnisse in Krisenzeiten nachzudenken. Die Informationen werden es ermöglichen, Vorschläge für die künftige Entwicklung von Anpassungsstrategien und wirksamere, gerechtere und kontextualisierte Reaktionen auf Krisensituationen zu unterbreiten. Die Ergebnisse werden in öffentlich zugänglichen Berichten veröffentlicht.

Wie Sie an der Umfrage teilnehmen können: Wenn Sie ein Akteur mit Bezug zur Küsten-Meeres-Umwelt sind und an der Studie teilnehmen möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus und wir senden Ihnen die Umfrage entsprechend Ihrem Profil zu: https://forms.gle/Vxw92gM9s6ZnPNZbA

Diese Arbeit wird von Lotta Kluger, María Garteizgogeascoa, Isabel Gonzales und Leslie Odar im Rahmen des Forschungsprojekts Humboldt Tipping durchgeführt.

Wenn Sie Fragen zur Studie haben, wenden Sie sich bitte an Dr. Lotta Kluger (lotta.kluger@uni-bremen.de) oder María Garteizgogeascoa (garteizg@uni-bremen.de).

Neuer Kurzfilm von Humboldt Tipping auf Youtube

Verschiedene Akteure im Nahrungsnetz des Auftriebssystems des Humboldtstroms.

Mit Hilfe von wissenschaftlichen Modellen Veränderungen im Ökosystem des Humboldtstroms verstehen

Wissenschaftler wollen die Veränderungen in den Meeresökosystemen der Zukunft verstehen. Sie testen diese Zukunftsszenarien nicht im realen Ozean, sondern mit Computermodellen. Mit diesen Modellen lassen sich die genannten Veränderungen simulieren und können so bei der Entwicklung geeigneter Anpassungsmaßnahmen helfen. Auf diese Weise können die Wissenschaftler Hand in Hand mit lokalen Fischern, Gemeinden und anderen Fachleuten arbeiten, um zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Ökosystems beizutragen.

 

Sie finden den Film unter folgendem link auf unserem Youtube-Kanal in einer spanischen, englischen und deutschen Version:

https://www.youtube.com/channel/UCNKpvVpJs3yjoQFVTyipwwg/videos

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Frederike Tirre

Center for Ocean and Society

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Neufeldtstraße 10
24118 Kiel
Deutschland

ftirre@uv.uni-kiel.de
 

Netzwerke - mehr als die Summe ihrer Teile

Das Fischen nach verschiedene Meeresorganismen ist ein typisches Beispiel für Mensch-Natur-Interaktionen, die durch einen netzwerkanalytischen Ansatz beschrieben werden können. Wenn wir nicht nur die Interaktionen zwischen Fischern und Fischen betrachten, sondern auch die Verbindungen zwischen Fischen - Fischen und zwischen Fischern- Fischern in die Netzwerkkonzeption einbeziehen, kommen wir zu einem sozial-ökologischen Netzwerk. (Bildnachweis: konstruiert von Lotta Clara Kluger)

Verständnis der komplexen Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur

In dieser Arbeit untersuchen wir, wie Sozial- und Naturwissenschaftler ein bestimmtes Instrument - die Netzwerkanalyse - eingesetzt haben, um sozial-ökologische Systeme zu erforschen und zu verstehen. Die Netzwerkanalyse ist die Untersuchung eines Systems, das als seine einzelnen Mitglieder dargestellt wird: Individuen oder Gruppen von Menschen, biologische Arten oder Ökosystemflecken. Das Netzwerk entsteht, wenn die Interaktionen zwischen diesen Einheiten identifiziert und veranschaulicht werden. Interaktionen können z.B. Zusammenarbeit, Austausch von Informationen oder Geld, Verkauf einer Ressource wie z.B. eines Fisches, aktive Bewegung von Tieren oder passiver Transport von Pollen sein. Viele Wissenschaftler verwenden Netzwerkstrukturen, um zu verstehen, wie Interaktionen die Systemdynamik und -prozesse beeinflussen, um Schlüsselakteure oder Schwachstellen zu identifizieren.

Die Netzwerkanalyse wurde in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, obwohl - so scheint es - jeder Forscher sein eigenes Vokabular zur Beschreibung der verschiedenen Netzwerkteile verwendet. Die Verwendung einer konsistenten Sprache hilft jedoch bei der Kommunikation, beim Vergleich und bei der gemeinsamen Arbeit. Aus diesem Grund wollten wir die vorhandene Forschung danach systematisieren, wie die Autoren Netzwerke zur Beschreibung von Mensch-Natur-Interaktionen konzipiert haben. Wurden nur Menschen berücksichtigt, nur Teile des Ökosystems oder beides? Basierend auf dem Grad, in dem beide Bereiche (Gesellschaft und Natur) in die Analyse integriert sind, schlagen wir drei Kategorien sozial-ökologischer Netzwerke vor: Vom Typ I, Netzwerke, die nur einen Bereich (Gesellschaft oder Natur) betrachten, bis zum Typ III, der Akteure aus beiden Bereichen (Gesellschaft und Natur) und alle Interaktionen darin integriert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ein Netzwerk zu konstruieren, das ein sozial-ökologisches System beschreibt, dass aber die zunehmende Komplexität (Typ-III-Netzwerke) methodische Herausforderungen mit sich bringt. Die Auswahl des geeigneten Netzwerktyps sollte sich nach der Fragestellung richten. Unser Ziel war es, einen breiten Überblick zu geben, der dazu beitragen sollte, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten der Konzeptualisierung eines sozial-ökologischen Netzwerks zu diskutieren. So kann ein Forschungsteam, das ein sozial-ökologisches Netzwerk für sein spezielles Umfeld aufbauen möchte, auf unsere Erfahrungen zurückgreifen und sich im Dschungel der Terminologie und Konzepte orientieren.

Die Originalveröffentlichung:

Kluger LC, Gorris P, Kochalski S, Müller MS, Romagnoni G (im Druck). Die Erforschung von Mensch-Natur-Beziehungen durch eine Netzwerklinse: Eine systematische Übersicht. DOI Mensch und Natur: 10.1002/pan3.10136

https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/pan3.10136

Einfachsprachige Zusammenfassungen in Deutsch, Englisch und Spanisch finden Sie hier: 
https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/action/downloadSupplement?doi=10.1002%2Fpan3.10136&file=pan310136-sup-0001-Summary.pdf
https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/action/downloadSupplement?doi=10.1002%2Fpan3.10136&file=pan310136-sup-0002-SpanishSummary.pdf
https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/action/downloadSupplement?doi=10.1002%2Fpan3.10136&file=pan310136-sup-0003-GermanSummary.pdf

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Lotta Kluger

Leibniz Center for Tropical Marine Research (ZMT) 
WG Ressource Management
Fahrenheitstr. 6
28359 Bremen
Germany

lotta.kluger@leibniz-zmt.de
Tel. +49 421 238 00-42

 

Unterwegs: Die Rolle von Mobilität und Migration als Bewältigungsstrategie für Ressourcennutzer nach abrupten Umweltbeeinträchtigungen

Traditionelle Fischerboote in Sechura während der Datenerfassung für diese Publikation. Abbildung: Lotta C. Kluger

Das empirische Beispiel der Küste El Niño 2017

 Mit besonderem Schwerpunkt auf der Provinz Sechura versucht mit dieser Arbeit versucht zu beleuchten, wie und warum sich die Migrationsströme für Fischer und Jakobsmuschelzüchter unterscheiden, und zukünftige Wege im Kontext der Erholung nach der Störung zu erforschen. Etwa ein Jahr nach dem Störungsereignis lief die Kleinfischerei fast regelmäßig, während der Aquakultursektor noch immer mit den Bedingungen aus der Zeit vor dem El-Niño kämpfte, was sich zum Beispiel in einem höheren Prozentsatz von Personen niederschlug, die anderen wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Region nachgingen.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, wie wichtig menschliche Bewegung und translokale soziale Netzwerke sind, die in Krisenmomenten entstehen, und sollten für die künftige Entwicklung langfristiger Bewirtschaftungsstrategien in Betracht gezogen werden, die angesichts künftiger Störungsereignisse eine zunehmende Vernetzung von Orten unterschiedlichen Ausmaßes beinhalten. Das Verständnis der Anpassungsstrategien von Ressourcennutzern in diesem besonderen sozial-ökologischen Umfeld wird ferner dazu dienen, andere Küstensysteme, die für (wiederkehrende) Umweltveränderungen anfällig sind, zu informieren, indem die Vielfalt der sozioökonomischen und natürlichen Triebkräfte hervorgehoben wird, die Mobilität voraussetzen und die Anpassungsfähigkeit der Ressourcennutzer beeinflussen können.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Dr. Lotta Kuger

Leibniz- Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) 
WG Ressourcen Management
Fahrenheitstr. 6
28359 Bremen
Deutschland

lotta.kluger@leibniz-zmt.de
Tel. +49 421 238 00-42

Die Publikation ist hier zu finden.

Gesundheitskrise und Kleinfischerei: Infrastruktur, Brennpunkte und Überträger

Fortschreiten der COVID-19-Infektionen in Pisco und Sechura vom 1. April bis 2. Mai 2020 Quelle: DIRESA Ica, DIRESA Piura. Eigene Ausarbeitung.

In den Fischereiprovinzen Sechura und Pisco, wo Tausende in den verschiedenen Gliedern der Produktionskette von Fischfang und Marikultur beschäftigt sind, hat sich die Krankheit vor allem bei Transportunternehmen und Zwischenhändlern, den Eigentümern von Kühlhäusern, konzentriert. Dort sind die Anlandestellen der handwerklichen Fischerei (DPAs) und die Großmärkte zu den Eintrittspforten des Virus in die Fischergemeinden geworden, und die Transporteure und Zwischenhändler sind zu seinen größten Überträgern geworden. Die Transport- und Vermarktungsprozesse bei der Versorgung mit hydrobiologischen Produkten bleiben jedoch im Kontext der Pandemie unreguliert.

Ein repräsentativer Fall ist der Fall der Datenschutzbehörde José Olaya Balandra im Bezirk San Andrés, dem wichtigsten Anlande- und Sammelzentrum für Pisco und dem Versorgungspunkt für die Fischfangterminals Villa María del Triunfo und Ventanilla in Lima. Anfang April wurden vier Mittelsmänner aus San Andrés positiv auf COVID-19 getestet. Nach der Auszählung der Fälle wurden die Infektionen im Fischfangterminal Villa María del Triunfo gemeldet. Es sei darauf hingewiesen, dass San Andrés einen Monat nach dieser Episode die höchste Zahl an Infektionen in der Provinz aufweist: 41 Fälle von insgesamt 111.

Als Präventivmaßnahme wurden vier DPAs in Pisco für den gesamten April geschlossen; sechs DPAs in Arequipa, die von Händlern aus San Andrés frequentiert werden, wurden für eine Woche geschlossen; und der Terminal Villa María wurde für fünfzehn Tage wegen der Desinfektion der Infrastruktur und der Umsetzung von Protokollen zur Verhinderung von COVID-19 geschlossen. Infolgedessen wurde die Versorgung der Stadt Lima mit hydrobiologischen Ressourcen für zwei Wochen unterbrochen, aber selbst nach Wiederaufnahme des Dienstes haben sich die Verkaufsmengen nicht wieder erholt.

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Versorgung mit hydrobiologischen Ressourcen auf dem Großmarkt der Villa María del Triunfo (kg/Tag, April 2018-2020). Quelle: PRODUCE7.eigene Ausarbeitung.

In Pisco hat die notwendige Schließung der DPA, begleitet von Maßnahmen zur Verhinderung des Entladens in Gebieten, die nicht erlaubt sind, die Tätigkeit tausender Fischer, Hafenarbeiter, Vermarkter, Transporteure und Verarbeiter gelähmt, die seit einem Monat kein Einkommen mehr erhalten. In Sechura, wo die Datenschutzbehörden immer noch tätig sind, aber die Gesundheitsdienste ihre prekäre Lage unter Beweis gestellt haben, haben die Fischer freiwillig ihre Arbeit eingestellt, um eine Ansteckung zu vermeiden. Obwohl die DPA José Olaya auf ihre nächste Wiedereröffnung wartet, ist ein Teil der Bevölkerung dagegen, aus Angst, dass sie zu einem Infektionsherd werden könnte.

Anfang April hat SANIPES einen Leitfaden veröffentlicht, in dem die in der Fischereiinfrastruktur durchzuführenden Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 aufgeführt sind. Der Leitfaden berücksichtigt jedoch keine klaren Aktionen in Bezug auf die Transporteinheiten, deren Agenten eine größere Mobilität haben und die Kontaktstelle zwischen den Fischerstädten und den Ballungsgebieten wie den Fischfang-Terminals sind. Es ist notwendig, dass die Datenschutzbehörden über Maßnahmen verfügen, die die sanitären Bedingungen ihrer Nutzer garantieren. Dies ist in abgelegenen Gebieten, in denen der Zugang kompliziert ist und die Gesundheitsdienste fraglich oder nicht vorhanden sind, noch dringender.

Die sanitären Bedingungen in und zwischen den Transporteinheiten sollten geregelt und der Kontakt zwischen Händlern und Transporteuren moderiert werden. Dies erfordert eine Ausweitung der Kontrollmaßnahmen über die Grenzen der Fischereiinfrastruktur und der statischen Handelsagenten hinaus. So wird zum Beispiel empfohlen:

  • Einführung strenger Abstandsmaßnahmen zwischen den Kammern und Beschränkung der Bewegungsfreiheit von Händlern und Transporteuren sowohl innerhalb der Datenschutzbehörden und Fischfang-Terminals als auch auf den Parkplätzen und in der Umgebung, wo die kommerzielle Tätigkeit gewöhnlich weit verbreitet ist.
  • Kontrollieren der Körpertemperatur der Transporteure und Händler bei der Einfahrt in die DPAs und Fischterminals.
  • Durchführung von COVID-19-Screeningkampagnen, die sich an Händler und Transporteure in den Datenschutzbehörden und Fischfangterminals richten. Dies sollte nicht nur ortsansässige Händler, sondern auch Besucher einschließen, die Träger sein könnten.
  • Förderung der Verwendung von Banküberweisungen pro Antrag für Transaktionen zwischen Händlern/Transporteuren und Händlern im Groß- und Einzelhandel und Vermeidung von persönlichem Kontakt und dem Umgang mit Geld.
  • Förderung der Teilnahme von Mitgliedern der Organisationen der handwerklichen Fischer an den Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten in den von ihnen verwalteten Fischereiinfrastrukturen.

Rückblick auf die erste gemeinsame Feldarbeitsphase von WP7 & 5 in Peru

Teil des Teams in Laguna Grande (Bucht von Independencia) im November 2019. Das Bild wurde von Coyote (Luis Delgado von IMARPE) aufgenommen, der uns mit großer Begeisterung über die Bucht informiert hat.

Notizen aus der Praxis: Blick in die Zukunft, Anpassungsstrategien und Governance.

Darüber hinaus führte das Team auch qualitative Forschung durch, um das marine-kostale Regierungsregime der Gebiete zu charakterisieren. Die Auswahl der Feldstandorte basierte auf früheren deutsch-peruanischen Kooperationsprojekten und auf der Bedeutung der handwerklichen Fischerei, der Aquakultur und des Tourismus. Genauer gesagt wurde in Lima ein zentraler Workshop abgehalten, der darauf abzielte, die gesellschaftlichen Vorstellungen darüber zu ermitteln, wie das derzeitige Aufstiegssystem des Nordens in 20 Jahren vor dem Hintergrund sich verändernder ökologischer und sozioökonomischer Faktoren wie Umweltverschmutzung, Küstennutzung und Bevölkerung, soziale Organisation und Umweltvariabilität aussehen könnte. Darüber hinaus wurden für die daraus resultierenden Bilder über die Zukunft Herausforderungen und Konflikte zwischen und für die verschiedenen Bereiche (öffentliche Politik, Forschung, Zivilgesellschaft) untersucht. Schliesslich wurde der partizipative Prozess auch dazu genutzt, um unterschiedliche Auffassungen von der Nachhaltigkeit der MSES (Marine Socio-Ecological Systems) zu erforschen.

Nach dem Aufenthalt in den Regionen (die Buchten von Sechura und Independencia) versuchte das Team, die imaginären Zukunftsperspektiven in Lima auf regionaler Ebene zu erforschen, um genauer zu beurteilen, wie die Meeres- und Küstenaktivitäten in den letzten Jahren durch ökologische und sozioökonomische Faktoren bedroht waren (und sind). Darüber hinaus wurde auch die Anpassungsfähigkeit der Gemeinden an Veränderungen untersucht.

Die Ergebnisse der Forschung werden im April in einem Bericht verfügbar sein, der online veröffentlicht und in den Gemeinden verbreitet werden soll. Das Team möchte sich bei allen Teilnehmern bedanken, die sehr freundlich mit uns zusammengearbeitet haben, und freut sich darauf, in den folgenden Phasen der Feldarbeit auf dieser Arbeit aufzubauen.

Humboldt Tipping auf der 35. Ecopath with Ecosim (EwE) Jubiläumsveranstaltung in Florida

Alonso del Solar bei der 35. Ecopath with Ecosim (EwE) Jubiläumsveranstaltung vor seinem wissenschaftlichen Poster. Bild: Alonso del Solar

Ökologische und sozioökonomische Wendepunkte der Küstengebiete innerhalb des nördlichen Humboldtstromsystems

Er arbeitet auch an Fragen im Zusammenhang mit Fischerei- und Aquakulturaktivitäten, die sich auf die Struktur, Reife und Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme in den Küstenbuchtgebieten des nördlichen Humboldtstromsystems, wie Sechura und Independencia, auswirken. In beiden Buchten hat der Auftrieb zu einer sehr produktiven artesanalen Fischerei mit mehreren Fanggeräten und zur Entwicklung neuerer mariner Aquakulturaktivitäten, hauptsächlich der Kultivierung von Jakobsmuscheln, geführt.

Alonsos Studienansatz umfasst die Rekonstruktion und Aktualisierung von EwE-Modellen beider Buchten unter Verwendung von Ökosystem-Indexen, um sie zu vergleichen, zeitliche und räumliche Szenarien zu simulieren und relevante Kipppunkt-Konfigurationen zu untersuchen. Darüber hinaus wird er EwE-Modelle mit sozioökonomischen Modellen und der Analyse von Fischernetzwerken koppeln, um Managementstrategien im Zusammenhang mit Kipppunkten zu bewerten.

Obwohl die Daten noch nicht vollständig ausgewertet sind, konnte er die wichtigsten Fragen und Ideen im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit und dem Humboldt-Tipping-Projekt selbst einer interessierten Gemeinschaft von Konferenzteilnehmern und Organisatoren vorstellen und diskutieren.

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den Kontakt:

Alonso del Solar

alonso.delsolar@leibniz-zmt.de

250. Geburtstag Alexander von Humboldt´s: Feierlichkeiten am Goethe-Institut in Lima

Alexander von Humboldt vor Chimborazo, detaillierte Lithographie von Carl Wild nach Zeichnung von Karl J. Begas.

Auf Einladung der Deutschen Botschaft in Lima

Während sich Guevara auf die Beschreibung des peruanischen Ökosystems und darauf konzentrierte, wie Humboldt die Wassertemperaturen kennenlernte und maß, diskutierte Wolff Fragen mit Bezug zur wissenschaftlichen Arbeit und den gesellschaftlichen Auswirkungen, die von Humboldt während seiner Zeit und darüber hinaus hatte. Des Weiteren reflektierte Wolff hypothetische Empfehlungen von Humboldt, die dieser jungen Wissenschaftlern heute geben würde, wenn er noch am Leben wäre.

Ein bemerkenswertes Publikum, bestehend aus Studenten, IMARPE-Kollegen, Botschaftern, Mitgliedern des Goethe-Instituts und vielen anderen interessierten Personen, war erschienen, um diese zweistündige Veranstaltung zu genießen, die sich in einer lebhaften Diskussion im Anschluss widerspiegelte. Es wurde deutlich, dass Alexander von Humboldt und seine bemerkenswerte wissenschaftliche Arbeit für viele Peruaner und diejenigen, die an den peruanischen Küsten arbeiten, nach wie vor von großem Interesse sind.

Am Morgen des nächsten Tages wurde eine Hommage an Alexander von Humboldt durch einen Besuch und Empfang auf dem Forschungsschiff 'Humboldt' in Callao gefeiert. Der deutsche Botschafter und seine Gruppe, Prof. Matthias Wolff und der IMARPE-Direktor Dr. Renato Guevara und seine Mitarbeiter nahmen daran teil. Neben mehreren Vorträgen des Kapitäns, des IMARPE-Direktors und des Botschafters überreichte der Botschafter in Erinnerung an Alexander von Humboldt und die fruchtbare Zusammenarbeit in der Meeresforschung zwischen Deutschland und Peru in den letzten Jahrzehnten eine Medaille an den IMARPE-Direktor. Das Humboldt-Tipping Projekt wurde als wichtiges aktuelles Kooperationsprojekt genannt.

Startschuss für neues Forschungs-projekt zur Untersuchung von Kipp-Punkten in Peru

Auftakttreffen in Lima (von links nach rechts): Javier Gaviola (Präsident des Verwaltungsrates, IMARPE), Jörn Schmidt (Projektkoordination Humboldt-Tipping, Universität Kiel), Javier Atkins (Vize-Minister für Fischerei und Aquakultur) und Cornelia Andersohn (Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR).

Internationales Kick-off-Meeting zusammen mit den peruanischen Partnern vom 19. bis 21. März in Lima

Das internationale Kick-Off-Meeting gemeinsam mit den peruanischen Projektpartnern Instituto del Mar del Peru (IMARPE) und die Group of the Analysis for Development (GRADE) und 35 Stakeholdern, findet zurzeit in Lima statt.

Ziel von Humboldt-Tipping-Projektes ist es, Verschiebungen in der Produktivität des Meeresökosystems im nördlichen Humboldt Auftriebsgebiet (HUS) und die daraus resultierenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu untersuchen. Einen Schwerpunkt bildet dabei das pelagische Offshore-System, das die industrielle peruanische Sardellenfischerei und ihre regionalen und globalen Auswirkungen durch den Export in internationale Märkte versorgt. Der zweite Schwerpunkt sind Küsten- (Piura und Pisco) und Inselanlagen (Galapagos), wo die traditionelle Fischerei, die Aquakultur und der Ökotourismus wichtige maritime Aktivitäten zur Sicherung des Lebensunterhalts sind.
Mit dem Projekt soll das Verständnis für Rückkopplungen zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dynamiken im HUS mit Beiträgen einer Vielzahl von Interessengruppen verbessert werden. In dem transdisziplinär ausgerichteten Projekt werden Forschungsansätze mit lokalem Expertenwissen und der gezielten Einbindung von Anwendern miteinander verbunden, so dass Forschungsergebnisse unmittelbar angewendet werden können.

Auftakt für das Humboldt-Tipping Projekt in Kiel und Lima

Deutsche Partner beim Pre-Kickoff-Meeting des Humboldt-Tipping-Projekts in Kiel. Foto: F.Tirre

Anfang März 2019 trafen sich die deutschen Projektpartner des Humboldt-Tipping-Projekts in Kiel zu einem kleinen Pre-Kick-off-Meeting.

Ziel des Humboldt-Tipping-Projekts ist es, Produktivitätsveränderungen des marinen Ökosystems im nördlichen Humboldt Upwelling System (HUS) und die daraus resultierenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu untersuchen. Ein Schwerpunkt des Projekts ist das pelagische Offshore-System, das die industrielle peruanische Sardellenfischerei und ihre regionalen und globalen Auswirkungen durch den Export in internationale Märkte versorgt. Der zweite Schwerpunkt sind Küsten- (Piura und Pisco) und Inselanlagen (Galapagos), wo die traditionelle Fischerei, Aquakultur und der Ökotourismus wichtige maritime Aktivitäten zur Sicherung des Lebensunterhalts sind. Das Projekt zielt darauf ab, das Verständnis von Rückkopplungen zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dynamiken im HUS mit Beiträgen einer Vielzahl von Interessengruppen zu verbessern.