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Wissen aufbauen für einen sich wandelnden Humboldtstrom

Wissen aufbauen für einen sich wandelnden Humboldtstrom
Forschende aus Kiel, Hamburg, Bremen und Peru organisierten im Rahmen des BMBF-Projektes Humboldt Tipping einen hybriden Workshop für rund 100 Teilnehmende online und vor Ort an der Cayetano-Universität in Lima, Peru. Photo: Lena Hindenberg | CeOS
Nachwuchsforschende setzen sich in einem Workshop des Projektes Humboldt Tipping mit den Herausforderungen des Meeres vor der Küste Perus auseinander.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "Humboldt Tipping" veranstaltete vom 7. bis 12. Oktober 2024, einen Workshop in Peru zu den ökologischen und sozioökonomischen Dynamiken des Humboldt-Auftriebsgebiets. Die Veranstaltung brachte internationale Nachwuchsforschende aus den Meeres-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zusammen, um die drängenden Fragen zu diskutieren, deren Lösungen entscheidend für die Zukunft eines der produktivsten marinen Ökosysteme der Welt sind.

Robin Fleet (CAU) bei seinem Vortrag über seine Forschung in der Praxis-Session zur Bioökonomie. Im Rahmen des Workshops wurden sowohl theoretische Grundlagen wie auch praxisbezogenes Wissen zu weiteren Themen wie sozioökonomische Modellierung und Wissenschaftskommunikation vermittelt. Photo: Lena Hindenberg | CeOS

Der Workshop, der an der Universidad Peruana Cayetano Heredia in Lima stattfand, wurde in einem hybriden Format durchgeführt, mit 25 Teilnehmenden vor Ort und täglich zusätzlich etwa 80 weiteren Interessierten, die online zugeschaltet wurden. Das Programm bestand aus Vorträgen, Praxiseinheiten und Diskussionen zu Themen wie Ökosystemmodellierung, Bioökonomie, die Erkennung von Kipppunkten und sozioökonomische Modellierung. Die Teilnehmenden entwickelten zudem Fähigkeiten in der Wissenschaftskommunikation, darunter das Schreiben und Visualisieren ihrer wissenschaftlichen Arbeiten sowie die Gestaltung von wissenschaftlichen Präsentationen.

Ein Highlight des fünftägigen Workshops waren die Science Pitches, bei denen die Teilnehmenden ihre Forschungsthemen präsentierten und Feedback von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhielten. „Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war besonders der Input der leitenden Forschenden im Humboldt Tipping-Projekt wertvoll. Gleichzeitig konnten sie ihre während der Woche erlernten Kommunikationsfähigkeiten anwenden“, sagt Lena Hindenberg vom Center for Ocean and Society, die für die Wissenschaftskommunikation in Humboldt Tipping zuständig ist.

Die Kaffeepausen ermöglichten Diskussionen über Projektideen zu den Inhalten des Workshops und boten Gelegenheit für Zusammenarbeit und den Austausch von Perspektiven. Photo: Lena Hindenberg | CeOS

Jeder Tag beinhaltete Keynote-Vorträge von internationalen Forschenden, die Institutionen wie das Instituto del Mar del Perú (IMARPE), WorldFish (Malaysia), die Hawaii Pacific University, die Universität Göteborg und das Forschungsinstitut für Entwicklung (Frankreich) vertraten. Die Vorträge boten den Teilnehmenden zudem neue Perspektiven sowie tiefere Einblicke in die während des Workshops behandelten Themen und verdeutlichten eindrucksvoll die interdisziplinäre Zusammenarbeit in dem internationalen Projekt zur Entwicklung des Humboldt-Stroms.

„Der Humboldtstrom steht aufgrund globaler Veränderungen vor komplexen Herausforderungen. Um diese anzugehen, ist gebündeltes Wissen verschiedener Disziplinen und lokaler Akteure notwendig, um ein umfassendes Verständnis über eines der weltweit wertvollsten Ökosysteme zu gewährleisten. Nur so lassen sich Anpassungspläne an die Folgen des Klimawandels entwickeln. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass das Gebiet um den Humboldt-Strom seine Rolle für die Ernährungssicherheit und der Lebensgrundlagen zahlreicher Küstenbewohnerinnen und –bewohner aufrechterhalten kann,“ sagt Dr. Renato Salvatteci, Koordinator des BMBF-Verbundprojektes „Humboldt Tipping“ am CeOS. „Der Stakeholder-Dialog mit den Institutionen vor Ort und der Beitrag zur regionalen Wissensbasis durch Outreach-Aktivitäten sind dabei wichtige Säulen des Projektes,“ so Salvatteci weiter.

Poster-Präsentationen während der Kaffee-Pausen boten tiefere Einblicke in das Humboldt Tipping-Projekt. Auch die Studierenden konnten ihre Forschung auf Postern vorstellen. Photo: Lena Hindenberg | CeOS

Der Workshop trägt darüber hinaus dazu bei, internationale Zusammenarbeit zu fördern und die nächste Generation von Forschenden zu befähigen, einen Beitrag zum nachhaltigen Management des Humboldt-Strom-Systems zu leisten.  

Zu den Partnern des Projektes gehören die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Universität Hamburg, die Universität Bremen, das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie die peruanischen Partner IMARPE und Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP), die ihre wissenschaftliche Expertise in den Workshop einbrachten.

Weitere Informationen zu Humboldt Tipping und seinen Initiativen finden Sie unter https://humboldt-tipping.org/de und @humboldttipping auf Social Media!


Kontakte

Dr. Renato Salvatteci

Projektkoordinator

renato.salvatteci@ifg.uni-kiel.de
Tel. +49 431 880 6598

Lena Hindenberg

Wissenschaftskommunikation

lena.hindenberg@ceos.uni-kiel.de
Tel. +49 431 880-6700